Das Hörbuch beleuchtet die brutale Realität der italienischen Mafia über 150 Jahre hinweg und beginnt mit ihren blutigen Wurzeln, die tief in die italienische Gesellschaft reichten. Die Entstehung dieser kriminellen Parallelgesellschaften fällt in die Zeit der italienischen Einigung um 1860.
Auf Sizilien nutzten Verwalter großer Landgüter, die Gabelotti, bewaffnete Männer, um Macht auszuüben, was zur Geburtsstunde der Cosa Nostra führte. Die Organisation entwickelte eine hierarchische Struktur mit einem strengen Ehrenkodex, der Omertà (Gesetz des Schweigens), und etablierte das Schutzgeld (Pizzo) als wichtigste Einnahmequelle. Parallel dazu entstanden in Neapel die Kamorra, eine chaotische, urbane Organisation mit Wurzeln in den Gefängnissen, und in den isolierten Bergdörfern Kalabriens die 'Ndrangheta, die ihre Macht auf Blutsverwandtschaft und Jahrhunderte alte Ehrvorstellungen gründete.
Die italienische Auswanderung zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte die Mafia in die USA, wo sie sich anpasste und durch die Prohibition ab 1920 zu mächtigen kriminellen Konzernen transformierte. Benito Mussolini versuchte in den 1920er Jahren unter dem „eisernen Präfekten“ Cesare Mori die Mafia durch systematische und brutale Verfolgung zu vernichten.
Nach dem Zusammenbruch des Faschismus 1943 verhalfen die Alliierten paradoxerweise der Mafia zur Wiedergeburt, indem sie inhaftierte Mafiosi wie Calogero Vizzini freiließen und in Ämter einsetzten Die Cosa Nostra modernisierte sich, knüpfte internationale Kontakte (u. a. über Lucky Luciano) und profitierte vom Nachkriegs-Wirtschaftswunder, insbesondere im Bausektor. In den 1960er Jahren stiegen die Organisationen, insbesondere die sizilianischen Clans wie die Corleonesi unter Luciano Leggio, in den lukrativen Heroinhandel ein. Dies führte in den 1970er Jahren zum blutigen Zweiten Mafiakrieg, einem gnadenlosen Vernichtungskrieg mit beispielloser Brutalität.
In den 1980er Jahren gelang den Richtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino ein Durchbruch: Durch Finanzermittlungen und die Aussagen von Kronzeugen wie Tommaso Buscetta entschlüsselten sie die hierarchischen Strukturen der Cosa Nostra. Der resultierende Maxiprozess verurteilte Hunderte von Mafiosi. Die Ermordung von Falcone und Borsellino 1992 durch Totò Riina war eine Kriegserklärung an den Staat. Der Staat reagierte mit militärischer Härte und neuen, weitreichenden Anti-Mafia-Gesetzen, was zum Niedergang der traditionellen Cosa Nostra führte.
Währenddessen nutzte die kalabrische 'Ndrangheta ihre verschworene Familienstruktur und stieg zur mächtigsten kriminellen Organisation der Welt auf, indem sie den globalen Kokainmarkt kontrollierte. Im 21. Jahrhundert passt sich die Mafia, angetrieben durch die 'Ndrangheta, der Digitalisierung an. Sie nutzt Kryptowährungen und Cyberkriminalität, um die legale Wirtschaft zu infiltrieren und die Globalisierung auszunutzen, was den Kampf gegen das organisierte Verbrechen zu einem technologischen Rüstungswettlauf macht.
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