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Antifa: Begriff, Bewegung und Missverständnisse

Der Begriff „Antifa“ steht für „Antifaschismus“ und bezeichnet keine feste Organisation, sondern eine politische Haltung sowie ein loses Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen, die sich gegen faschistische, rassistische und autoritäre Strömungen einsetzen. Historisch geht die Bezeichnung auf die Zeit der Weimarer Republik zurück: Bereits 1932 gründete die KPD die „Antifaschistische Aktion“ als Sammelbezeichnung für den Widerstand gegen den erstarkenden Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Begriff in verschiedenen Milieus lebendig und wurde besonders seit den 1980er Jahren erneut aufgegriffen. Wichtig ist dabei: Es existiert keine zentrale Organisation namens „Antifa“ . Es gibt keine Mitgliedslisten, keine einheitliche Führung und keine einheitliche Programmatik. Vielmehr handelt es sich um eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche, oftmals lokal verankerte Gruppierungen. Manche treten mit Transparenten oder Symbolen auf, andere arbeiten in Bildungsinitiativen, ...
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Down Under von Men at Work: Eine kritische Betrachtung australischer Identität und Globalisierung im Pop-Hit der 80er

„Down Under“, 1981 von der australischen Band Men at Work veröffentlicht, zählt zu den bekanntesten Pop-Songs der 80er Jahre. Oft als fröhliche Hymne auf Australien verstanden, steckt hinter dem eingängigen Ska-Pop jedoch weit mehr als nur touristische Folklore. Die frühen 1980er Jahre waren für Australien eine Phase der Selbstsuche. Fragen nach kultureller Eigenständigkeit, nach dem Umgang mit Natur und Ressourcen sowie nach den Folgen wachsender Globalisierung standen im Mittelpunkt. In dieser Stimmung erzählt der Song von einem Reisenden, der seine Heimat repräsentiert, während er durch die Welt zieht. Dabei begegnet er immer wieder den typischen Bildern und Klischees Australiens: Vegemite-Sandwich, Bier, Slang-Wörter wie „chunder“. Doch hinter den vermeintlich patriotischen Bildern verbirgt sich eine kritische Botschaft. Sänger Colin Hay erklärte später, „Down Under“ handle vom Ausverkauf Australiens, von Überentwicklung und dem Verlust von Hoffnung und Spiritualität. Das Lied fe...

Rundfunkgebühren im Internetzeitalter: Warum ich den Hufschmied nicht mehr bezahlen will

Lass mich eins vorweg sagen, bevor die empörten Intendanten mit der Moralkeule winken: Ich bin grundsätzlich ein Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ja, wirklich. Ich finde es gut – gut – dass es unabhängige Medien gibt, die nicht von Klickzahlen, Influencer-Markenkooperationen oder Jeff Bezos’ Launen abhängen. Ich bin sogar für Qualität, für Bildung, für niveauvolle Berichterstattung. Ich finde auch Haustiere toll. Aber das heißt nicht, dass ich mir jeden Monat eine Ziege ins Wohnzimmer stellen muss. Denn seien wir ehrlich: Rundfunkgebühren im Jahr 2025 fühlen sich an, als würde man beim Tanken auch noch die Rechnung vom letzten Kutscher begleichen. Das Internet ist da. Podcasts sind da. Video-on-Demand ist da. Und während die Welt sich weiterdreht, tut der Beitragsservice so, als würden wir alle noch gemeinsam um 20 Uhr schweigend die Tagesschau schauen, bevor wir mit Opa einen Krimi mit tragischem Förster gucken. Der Vergleich hinkt? Korrekt. Aber er hinkt mit ei...

Noch'n Gedicht: 200 Tage Merz und Spahn – Ein Trauerspiel in Reimen

Es tagt der Bundestag, doch keiner hört ihm zu, die Mehrheit ist verschwunden – vermutlich grad im Nu. Er redet, wie er meint, „mit Herz und heißem Stahl“, doch klingt’s eher wie ein Navi: „Bitte wenden – falsche Wahl.“ Der Spahn sitzt hinten grimmig, wie ein schlecht gelaunter Pfau, träumt von Kanzlerträumen, nur der Rest sagt: „Schau mal, au…“ Beliebt sind beide nicht, das gibt man offen zu – die Sympathiewerte so tief wie Kaffeepulver im Restmüllschuh. Zweihundert Tage Chaos, das ist schon ein Rekord, da wird sogar der Wetterbericht verlässlicher im Wort. Und selbst der Bäcker fragt beim Brötchenkauf ganz keck: „Na, wollen Sie ’n Merz dazu? Der geht auch morgen wieder weg.“     💬 Hinweis für Redaktionen und Blogbetreiber Wenn Sie diesen Beitrag informativ finden, dürfen Sie ihn gerne zitieren oder verlinken. Ich freue mich über jede Weiterverbreitung und sachliche Diskussion. ❦ Bitte geben Sie bei Übernahme die Quelle an: ...

zum Jahrestag der Gründung der SPE

Die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE), englisch Party of European Socialists (PES), wurde am 10. November 1992 in Den Haag gegründet und ging aus der früheren Konföderation sozialistischer Parteien der EG hervor. Sie hat ihren Sitz in Brüssel, was insbesondere durch die unmittelbare Nähe zu den zentralen EU-Institutionen begründet ist, und verwendet als Parteifarbe traditionell Rot.  Die SPE vereint 33 Vollmitgliedsparteien aus den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie weiteren europäischen Ländern wie Großbritannien und Norwegen. Dazu kommen assoziierte und beobachtende Parteien, unter anderem aus Kroatien, der Türkei und der Schweiz. Zu den prominentesten Vollmitgliedern gehören unter anderem die SPD aus Deutschland, die PSOE aus Spanien, der PS aus Frankreich, die Labour Party aus dem Vereinigten Königreich, die PD aus Italien sowie die SPÖ aus Österreich. Diese Zusammensetzung reflektiert die breite und traditionsreiche sozialdemokratische Strömung in Europa. So war etwa die SPD m...