Lass mich eins vorweg sagen, bevor die empörten Intendanten mit der Moralkeule winken:
Ich bin grundsätzlich ein Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Ja, wirklich. Ich finde es gut – gut – dass es unabhängige Medien gibt, die nicht von Klickzahlen, Influencer-Markenkooperationen oder Jeff Bezos’ Launen abhängen. Ich bin sogar für Qualität, für Bildung, für niveauvolle Berichterstattung.
Ich finde auch Haustiere toll. Aber das heißt nicht, dass ich mir jeden Monat eine Ziege ins Wohnzimmer stellen muss.
Denn seien wir ehrlich: Rundfunkgebühren im Jahr 2025 fühlen sich an, als würde man beim Tanken auch noch die Rechnung vom letzten Kutscher begleichen.
Das Internet ist da. Podcasts sind da. Video-on-Demand ist da. Und während die Welt sich weiterdreht, tut der Beitragsservice so, als würden wir alle noch gemeinsam um 20 Uhr schweigend die Tagesschau schauen, bevor wir mit Opa einen Krimi mit tragischem Förster gucken.
Der Vergleich hinkt? Korrekt. Aber er hinkt mit einem Hufeisen.
Denn Rundfunkgebühren im Internetzeitalter sind wie der monatliche Pflichtbeitrag für den Hufschmied – nur, dass du längst ein Elektroauto fährst.
Versteh mich nicht falsch: Ich möchte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterstützen. Ich möchte, dass es guten Journalismus gibt. Aber ich möchte nicht gezwungen werden, dabei den kompletten Dachboden voller VHS-Kassetten mitzufinanzieren.
Wenn ich für investigative Reportagen zahle, will ich nicht gleichzeitig für "Fernsehgarten" und eine volkstümliche Primetime-Show mit Flori Silbereisen mitleiden.
Und während Netflix, Prime und YouTube sich wie gierige Hyänen um meine Aufmerksamkeit prügeln, steht der Rundfunkbeitrag mit einem Briefumschlag vor der Tür und sagt:
„Hallo, Sie haben zwar nichts gesehen, aber das war trotzdem teuer.“
Ich bleibe Verfechter.
Aber ich will nicht mehr kämpfen müssen, um dabei nicht wie ein nostalgischer Gebührenzahler-Mönch durch die digitale Wüste zu laufen.
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