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Warum das Wort ‚Neger‘ heute als rassistisch gilt – Sprache im Wandel der Zeit

Sprache ist ein Spiegel der Gesellschaft und ihrer Werte. Begriffe, die früher als normal galten, können heute verletzend sein. Das Wort „Neger“ ist ein solches Beispiel. Es stammt vom lateinischen niger (schwarz) ab und wurde im Zeitalter des Kolonialismus von europäischen Staaten geprägt. In dieser Zeit diente der Begriff dazu, Schwarze Menschen als minderwertig darzustellen und ihre Versklavung zu rechtfertigen. Diese historische Last macht ihn auch heute problematisch.

Für viele Schwarze Menschen ist „Neger“ ein Schimpfwort, das Erinnerungen an Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt weckt. Selbst wenn es nicht beleidigend gemeint ist, kann die Verwendung dieses Begriffs tief verletzend wirken, weil er eng mit rassistischen Strukturen verbunden ist.

Moderne Sprachwissenschaften und Antidiskriminierungsinitiativen betonen, dass Sprache nie neutral ist. Sie transportiert Bilder und Wertungen. Wer respektvoll kommunizieren möchte, verwendet daher neutrale Begriffe wie „Schwarze Menschen“ oder „People of Color“. Diese Bezeichnungen sind nicht nur präziser, sondern auch frei von kolonialen Vorurteilen.

Auch gesellschaftlich hat ein Umdenken stattgefunden. Produkte und Kinderbücher wurden umbenannt, um diskriminierende Begriffe zu vermeiden. Das ist kein Zeichen von Überempfindlichkeit, sondern ein Ausdruck von Respekt. Sprache verändert sich, wenn wir uns weiterentwickeln – und das ist eine Chance.

Meine Quellen:

  • Antidiskriminierungsstelle des Bundes: „Rassismus und Sprache“

  • Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): „Sprache und Rassismus“

  • Silvana Vialova, 2016, Sprache, Rassismus und Gewalt. Diskriminierung durch Sprache, ISBN 9-783-6682-9787-6

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