Direkt zum Hauptbereich

„Purpose“ – Der Film, der Wirtschaft neu denkt: Sinn statt Profit


Der Film „Purpose – Wirtschaft ist, was wir draus machen“ wurde von der Purpose Stiftung gemeinsam mit dem Regisseur Martin H. Oetting produziert. Ziel der Initiative ist es, die tief verankerte Vorstellung von Wirtschaft als reines Gewinnstreben zu hinterfragen und durch ein zukunftsfähiges, gemeinwohlorientiertes Wirtschaftsverständnis zu ersetzen. Im Zentrum steht die Idee des Verantwortungseigentums: Unternehmen gehören sich selbst, sie können weder verkauft noch vererbt werden – ihr Zweck liegt im Dienst an Gesellschaft und Umwelt.

„Purpose“ ist dabei mehr als ein klassischer Dokumentarfilm. Er ist ein engagiertes Plädoyer für eine kulturelle Wende: weg von kurzfristiger Renditeorientierung, hin zu nachhaltigem, sinnstiftendem Handeln. Der Film zeigt konkrete Beispiele von Unternehmen, Projekten und Initiativen, die diese neue Haltung bereits heute umsetzen – mit partizipativer Führung, ökologischer Verantwortung und sozialer Einbettung. Die Botschaft ist klar: Eine andere Wirtschaft ist nicht nur möglich, sie wird bereits gelebt.

Statt auf Abstraktion setzt der Film auf erlebbare Geschichten. Menschen erzählen, warum sie anders wirtschaften – nicht trotz, sondern wegen des Sinns dahinter. Dabei wird deutlich, dass ökonomischer Erfolg und Gemeinwohlorientierung sich nicht ausschließen, sondern langfristig sogar bedingen.

„Purpose“ versteht sich als Impulsgeber. Er richtet sich an Unternehmer:innen, politisch Interessierte und alle, die sich eine lebensdienlichere Zukunft wünschen. Der Film fordert zum Umdenken auf – und lädt ein, aktiv Teil dieses Wandels zu werden.

Ein Film, der inspiriert, ermutigt und zeigt: Wirtschaft ist gestaltbar – und sie beginnt mit der Frage nach dem „Warum“.

Meine Wertung: sehr sehenswert!  (Boomer geeignet - FSK 60+, alle Studenten der BWL aus den 80er und 90er Jahren sollten sich diesen Film anschauen und ihr "erlerntes" Weltbild in Sachen Wirtschaftsethik noch einmal überdenken.) Weitere Infos unter: https://purpose.film/deutsch/

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Mitte-Studie 2024/25 der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES)

Die gesamte Studie (428 Seiten) kann hier heruntergladen werden! 1. Ziel der Studie Die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) wird seit 2006 regelmäßig durchgeführt, um Einstellungen, Werte und politische Orientierungen in der gesellschaftlichen „Mitte“ zu erfassen. Die Ausgabe 2024/25 steht unter dem Titel „Die angespannte Mitte“ und untersucht, inwieweit sich rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen in der gesellschaftlichen Mitte verfestigt und normalisiert haben. Die Studie wurde im Frühjahr/Sommer 2025 durchgeführt, in einer Zeit politischer und sozialer Umbrüche: Nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland erzielte die AfD Rekordergebnisse, das Bündnis Sahra Wagenknecht trat neu auf, der Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt belasteten Europa, während die Rückkehr Donald Trumps in das US-Präsidentenamt globale Unsicherheit verstärkte. Diese Umstände bildeten den gesellschaftlichen Hintergrund, vor dem die Wahrnehmung von Demokratie, Gerechtigkeit und Z...

Antifa: Begriff, Bewegung und Missverständnisse

Der Begriff „Antifa“ steht für „Antifaschismus“ und bezeichnet keine feste Organisation, sondern eine politische Haltung sowie ein loses Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen, die sich gegen faschistische, rassistische und autoritäre Strömungen einsetzen. Historisch geht die Bezeichnung auf die Zeit der Weimarer Republik zurück: Bereits 1932 gründete die KPD die „Antifaschistische Aktion“ als Sammelbezeichnung für den Widerstand gegen den erstarkenden Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Begriff in verschiedenen Milieus lebendig und wurde besonders seit den 1980er Jahren erneut aufgegriffen. Wichtig ist dabei: Es existiert keine zentrale Organisation namens „Antifa“ . Es gibt keine Mitgliedslisten, keine einheitliche Führung und keine einheitliche Programmatik. Vielmehr handelt es sich um eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche, oftmals lokal verankerte Gruppierungen. Manche treten mit Transparenten oder Symbolen auf, andere arbeiten in Bildungsinitiativen, ...

Friedrich Merz – Prophet der Plastikweisheiten

Willkommen, werte Leserschaft, zu einer kleinen literarischen Spritztour durch das Merziversum – jenem glanzvollen Paralleluniversum, in dem neoliberale Phrasendrescherei zur Staatskunst erhoben wird. Nachdem ich euch gestern schon die "frohe" Botschaft verkündet habe, ist mir für heute nichts mehr eingefallen. Deshalb drei Zitate, drei Gelegenheiten für intellektuelles Yoga: Wir biegen uns die Realität so zurecht, dass sie in Friedrich Merz’ geistiges Tupperdosen-Regal passt. Los geht’s. „Aus eigener Kraft heraus bestehen und daraus etwas Gutes machen kann.“ (14. Mai 2025, Regierungserklärung) Ach, das klingt doch nach einem Werbeslogan für einen proteinreichen Magerquark, nicht nach der nüchternen Analyse eines Landes am Rande des haushaltspolitischen Nervenzusammenbruchs. "Aus eigener Kraft heraus bestehen" – klingt heldenhaft, fast schon mythisch. Man sieht förmlich, wie Deutschland seine Gürtel enger schnallt, den Bausparvertrag küsst und im Akkord Eigenver...