Ab Oktober tritt eine neue Sicherheitsmaßnahme in Kraft, die den Zahlungsverkehr in Deutschland verändert: die Empfängerüberprüfung bei Überweisungen. Was auf den ersten Blick wie eine kleine technische Ergänzung wirkt, hat in der Praxis erhebliche Folgen für alle Bankkunden.
Bisher genügte es, bei einer Überweisung die IBAN des Empfängers anzugeben. Ob der Name tatsächlich mit der Kontonummer übereinstimmt, wurde von den Banken in der Regel nicht geprüft. Das führte immer wieder zu Fehlern, etwa bei Zahlendrehern, und öffnete Betrugsmöglichkeiten Tür und Tor.
Mit der Einführung der Empfängerüberprüfung sollen diese Risiken verringert werden. Künftig gleicht die Bank den angegebenen Namen mit den hinterlegten Kontodaten ab. Bei Abweichungen erhält der Überweisende eine Warnmeldung. Damit rückt die Verantwortung stärker an die Schnittstelle zwischen Kunde und Bank: Wer die Warnung ignoriert und trotzdem überweist, trägt das Risiko.
Für Verbraucher bedeutet dies mehr Sicherheit, aber auch mehr Sorgfaltspflicht. Tippfehler im Namen oder abgekürzte Firmierungen können künftig zu Irritationen führen. Unternehmen sollten deshalb darauf achten, dass ihre offiziellen Kontobezeichnungen korrekt kommuniziert werden.
Die Maßnahme ist Teil einer europaweiten Strategie, den Zahlungsverkehr transparenter und fälschungssicherer zu machen. Für viele Kunden wird sich dadurch der Alltag im Onlinebanking verändern – es lohnt sich also, die eigenen Stammdaten zu überprüfen und bei künftigen Überweisungen besonders aufmerksam zu sein.
Meine Quellen:
EU-Verordnung (EU) Nr. 260/2012 – Diese bildet den rechtlichen Rahmen für SEPA und legt die technischen Vorschriften für Überweisungen und Lastschriften in Euro fest.
EU-Verordnung 2024/886 vom 13. März 2024 – Ergänzt die oben genannte Verordnung um die Verpflichtung zur Empfängerüberprüfung („Verification of Payee“, VoP). Sie tritt am 9. Oktober 2025 in Kraft.
Das Ampelsystem bei der Empfängerüberprüfung signalisiert Bankkunden, wie stark der eingegebene Empfängername mit den Kontodaten übereinstimmt.
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Grün (Match): Alles stimmt exakt, die Überweisung kann ohne Bedenken ausgeführt werden.
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Gelb (Close Match): Es gibt kleine Abweichungen wie Tippfehler oder Abkürzungen; der Kunde wird gewarnt, trägt aber das Risiko.
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Rot (No Match): Die Angaben stimmen nicht überein, die Bank rät von der Überweisung ab.
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