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Vom Kanzler zur Karikatur: Wie die CDU ihre Seele an die AfD vermietet


Es war einmal ein Mann, der dachte, er könne Deutschland führen, weil er in Talkshows und im Sommerinterview so schön die Stirn runzeln kann. Friedrich Merz, der Kanzler wider besseren Wissens, hat seine Probezeit vergeigt. Herzlichen Glückwunsch – und bitte den Schlüssel im Kanzleramt abgeben, Herr Merz, bevor Sie noch anfangen, die Wände in AfD-Blau zu streichen.

Man hätte ja denken können, dass Merz wenigstens versuchen würde, den Unterschied zwischen CDU und AfD zu wahren. Aber nein – offenbar ist das neue Wahlkampfziel: „Warum mit der AfD streiten, wenn man gleich selbst AfD sein kann?“ Die CDU ist inzwischen so christlich wie ein toter Goldfisch – technisch gesehen noch im Becken, aber ohne jede Lebensregung. Das „C“ steht nur noch für Copy-Paste, direkt aus dem AfD-Parteiprogramm.

Und ich, der ich Olaf Scholz immer für den menschgewordenen Pausenton hielt, ertappe mich bei einer völlig neuen Emotion: Sehnsucht. Ja, Sehnsucht nach einem Kanzler, der langweilig war. Langweilig und berechenbar. Langweilig und nicht der Hauptdarsteller in einem Polit-Slapstick, der im ZDF schon nach der ersten Staffel abgesetzt worden wäre.

Merz’ Regierungsstil ist eine Mischung aus Praktikant, der sich für den Chef hält, und Onkel bei der Familienfeier, der „nur mal kurz was zur Flüchtlingspolitik“ sagen will – und zwei Stunden später noch immer am Monologisieren ist. Das Land brennt, und er steht daneben mit einer Gießkanne voller Benzin, weil „man ja was tun muss“.

Was folgt? Schwarz-Blau als große Liebesheirat, mit Koalitionsvertrag im rechten Arm und der Bibel als Tischdeko. Nur leider ohne Inhalt, weil der christliche Teil längst ausverkauft ist.

Also danke, Herr Merz, für nichts. Die Probezeit ist vorbei. Kündigung in beidseitigem Einvernehmen – wir müssen reden, aber bitte nicht Sie.

 

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