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Viktor Orbán: Wie Ungarns Premier die Demokratie brennen lässt – und Europa zuschaut


Es gibt Menschen, die bauen Brücken. Und dann gibt es Viktor Orbán – ein Mann, der Brücken anzündet, während er auf ihnen steht, und anschließend behauptet, das Feuer sei ein Akt der Souveränität gewesen. Der Mann hat das seltene Talent, sich als patriotischer Märtyrer zu inszenieren, während er seine Bürger bei lebendigem Leib im Formaldehyd der autokratischen Lethargie konserviert.

Orbán ist nicht einfach nur ein Politiker. Er ist ein Systemfehler in Menschengestalt. Ein schlecht gelaunter Karpfen im politischen Haifischbecken, der sich für einen weißen Hai hält, weil er einmal auf einem EU-Gipfel besonders finster geguckt hat. Er führt sein Land mit der Grazie eines Bulldozers und der moralischen Flexibilität eines Betonklotzes – und trotzdem wird er von seinen Fans wie ein Held gefeiert, nur weil er „Brüssel“ aussprechen kann, ohne dabei an Demokratie zu denken.

Während halb Europa sich bemüht, in irgendeiner Weise zivilisiert zu wirken, steht Orbán wie ein mittelalterlicher Vogt in der Tür und ruft: „Nicht in meinem Dorf!“ Alles Fremde ist eine Bedrohung, alles Neue ein Angriff, und alles Gute muss erstmal durch seinen moralischen Fleischwolf, bis es nur noch nach „Tradition“ riecht – also nach abgestandenem Angstschweiß und nasser Fahne.

Und was macht die EU? Sie schaut zu. Mal mit gerunzelter Stirn, mal mit „ernsten Gesprächen“, aber am Ende überweist sie pünktlich die Fördermilliarden, weil man in Brüssel offenbar glaubt, man könne einen Brand mit Euro-Scheinen löschen. Spoiler: Man kann nicht. Man finanziert nur den Benzinkanister.

Orbán hat in Ungarn einen Staat geschaffen, in dem man nicht mehr leben will, sondern funktionieren muss. Wo Richter auf Linie gebracht werden wie pubertierende Schüler, Medien gleichgeschaltet sind wie ein Chor von Gefangenen, und Bildung nur noch dazu dient, neue, wohlgeformte Schafherden auszubilden, die nicht zu laut blöken.

Er träumt von einem „illiberalen Staat“, was nur die höfliche Art ist, „kontrollierte Dummheit unter nationalistischer Dauerhypnose“ zu sagen. Die Demokratie wurde unter seiner Herrschaft nicht nur ausgehöhlt – sie wurde mit dem Kärcher gereinigt, vakuumverpackt und ins Museum gestellt, versehen mit einem Schild: „Früher war das mal eine Idee.“

Orbán ist das politische Äquivalent eines Kettenrauchers, der in einem Kindergarten arbeitet – gefährlich, fehl am Platz, aber irgendwie hat ihn niemand rausgeworfen. Noch nicht.

Ein kleiner Tipp an die Diktatoren dieser Welt: Wenn ihr wissen wollt, wie man Demokratie mit einem Lächeln erdrosselt, ruft Viktor an. Seine Nummer steht im Impressum des ungarischen Regierungsportals – gleich neben der Rubrik „Unabhängige Presse: 404 not found“.

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