In der aktuellen Debatte um den Schwangerschaftsabbruch entdecken konservative Politiker aus CDU und CSU plötzlich wieder das "C" in ihren Parteinamen – das "Christliche". Mit erhobenem Zeigefinger wird moralisiert, das „Recht auf Leben“ beschworen, als stünde das christliche Menschenbild allein bei diesem Thema auf dem Spiel.
Doch wer genau hinsieht, erkennt schnell: Dieses „C“ ist kein moralischer Kompass, sondern ein taktisches Werkzeug. Denn wenn es um Geflüchtete geht, um verarmte Bürgergeldempfänger oder um den dringend notwendigen Klimaschutz – allesamt Themen mit direktem Bezug zu christlicher Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung – dann ist vom „C“ kaum noch etwas zu hören. Da dominieren Begriffe wie Abschreckung, Leistungspflicht oder „Technologieoffenheit“, die mit dem christlichen Sozialverständnis wenig gemein haben.
Diese selektive Moral verrät viel über das politische Kalkül: Das „C“ wird immer dann hervorgeholt, wenn es um Kontrolle, Grenzen oder Einschränkung individueller Freiheiten geht – insbesondere der von Frauen. Es geht nicht um das christliche Menschenbild, sondern um Machtausübung durch moralische Instrumentalisierung.
Wer das „C“ glaubwürdig vertreten will, muss es überall dort einlösen, wo Mitgefühl, Gerechtigkeit und Verantwortung gefragt sind – nicht nur dort, wo es ins ideologische Kalkül passt.
Die Wählerinnen und Wähler merken zunehmend, dass es weniger um christliche Werte geht – und mehr um das Spiel mit ihnen.
#Doppelmoral #CDU #Schwangerschaftsabbruch #ChristlicheWerte #Scheinheiligkeit

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