Direkt zum Hauptbereich

VORSCHAU AUF DIE KOMMUNALWAHLEN IN NRW 2025: EIN SATIRISCHER LAGEBERICHT AUS MEINER SICHT

Am 14. September 2025 ist es endlich wieder so weit: Die Menschen in Nordrhein-Westfalen dürfen abstimmen, ob ihre Mülltonnen weiterhin montags oder doch radikal donnerstags geleert werden sollen – Kommunalwahl, auch bekannt als der Eurovision Song Contest der Politikverdrossenen. Und mitten im Trubel: die SPD. Unser rotes Urgestein, einst Volkspartei, heute mehr so "Volksteilchen".

Mein persönliches Ziel? Ganz klar: Die 10-Prozent-Hürde nehmen. Locker. Also so locker wie der Hosenbund von Sigmar Gabriel nach dem dritten Teller Grünkohl. Zehn Prozent! Ein Traum, der früher als Debakel galt, heute aber als Hoffnungsschimmer durch die grauen Nebel des Realismus leuchtet. Wie ein schlecht geparkter Smart auf einem Behindertenparkplatz: völlig fehl am Platz, aber trotzdem da.

Die SPD wirft alles in die Waagschale: Plakate mit sympathischen Rentnern, die "Zukunft gestalten" wollen, Wahlkampfveranstaltungen mit Currywurst und dem letzten Ortsvereinsmitglied, das noch sprechen kann, und natürlich dem traditionsreichen Wähler:innenfang durch Flyer, die konsequent ungelesen in den gelben Sack wandern.

Inhaltlich setzt man auf große Themen: Wohnen (aber nicht zu teuer), Verkehr (aber nicht zu schnell), Digitalisierung (aber nur im WLAN des Bürgerhauses). Und das Beste: Man verzichtet endlich auf dieses unnötige Neudenken. Bewährtes bewahren ist die neue Innovation! Wer braucht Smart Cities, wenn wir noch funktionierende Telefonzellen in Bochum haben?

Die Konkurrenz schläft derweil auch nicht. Die CDU setzt auf den Klassiker „Wir sind nicht die SPD“, was erstaunlich gut funktioniert. Die Grünen möchten am liebsten autofreie Gewerbegebiete mit veganem Asphalt, während die FDP sich für ein freies WLAN zwischen den Reihenhäusern von Hürth und Bottrop starkmacht. Und ganz hinten in der Ecke steht die AfD und brüllt irgendwas über Regenbogen-Zebrastreifen in Kleve.

Aber zurück zur SPD. Ihre Botschaft: Wir sind wieder da. Also… da. Nicht weg. Sichtbar. In etwa wie der S-Bahn-Ersatzverkehr – nervig, aber immerhin ein Hinweis auf eine alte Idee von Fortbewegung.

Meine Prognose? Mit etwas Glück, viel Wahlbeteiligung unter Ü70 und einem verirrten Schwung Jungwähler:innen, die denken, SPD sei irgendein TikTok-Trend, knacken wir die magischen 10 Prozent. Und wenn nicht, dann starten wir halt eine große Aufarbeitung, ziehen uns in Arbeitskreise zurück und machen weiter wie bisher. Es hat schließlich Tradition.

Fazit
Die SPD bei der Kommunalwahl 2025 – wie ein alter Opel Corsa. Kein Turbo, kein Hybrid, aber der fährt. Meistens. Zumindest bis zur 10-Prozent-Marke. Hoffentlich.


Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Mitte-Studie 2024/25 der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES)

Die gesamte Studie (428 Seiten) kann hier heruntergladen werden! 1. Ziel der Studie Die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) wird seit 2006 regelmäßig durchgeführt, um Einstellungen, Werte und politische Orientierungen in der gesellschaftlichen „Mitte“ zu erfassen. Die Ausgabe 2024/25 steht unter dem Titel „Die angespannte Mitte“ und untersucht, inwieweit sich rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen in der gesellschaftlichen Mitte verfestigt und normalisiert haben. Die Studie wurde im Frühjahr/Sommer 2025 durchgeführt, in einer Zeit politischer und sozialer Umbrüche: Nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland erzielte die AfD Rekordergebnisse, das Bündnis Sahra Wagenknecht trat neu auf, der Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt belasteten Europa, während die Rückkehr Donald Trumps in das US-Präsidentenamt globale Unsicherheit verstärkte. Diese Umstände bildeten den gesellschaftlichen Hintergrund, vor dem die Wahrnehmung von Demokratie, Gerechtigkeit und Z...

Antifa: Begriff, Bewegung und Missverständnisse

Der Begriff „Antifa“ steht für „Antifaschismus“ und bezeichnet keine feste Organisation, sondern eine politische Haltung sowie ein loses Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen, die sich gegen faschistische, rassistische und autoritäre Strömungen einsetzen. Historisch geht die Bezeichnung auf die Zeit der Weimarer Republik zurück: Bereits 1932 gründete die KPD die „Antifaschistische Aktion“ als Sammelbezeichnung für den Widerstand gegen den erstarkenden Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Begriff in verschiedenen Milieus lebendig und wurde besonders seit den 1980er Jahren erneut aufgegriffen. Wichtig ist dabei: Es existiert keine zentrale Organisation namens „Antifa“ . Es gibt keine Mitgliedslisten, keine einheitliche Führung und keine einheitliche Programmatik. Vielmehr handelt es sich um eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche, oftmals lokal verankerte Gruppierungen. Manche treten mit Transparenten oder Symbolen auf, andere arbeiten in Bildungsinitiativen, ...

Friedrich Merz – Prophet der Plastikweisheiten

Willkommen, werte Leserschaft, zu einer kleinen literarischen Spritztour durch das Merziversum – jenem glanzvollen Paralleluniversum, in dem neoliberale Phrasendrescherei zur Staatskunst erhoben wird. Nachdem ich euch gestern schon die "frohe" Botschaft verkündet habe, ist mir für heute nichts mehr eingefallen. Deshalb drei Zitate, drei Gelegenheiten für intellektuelles Yoga: Wir biegen uns die Realität so zurecht, dass sie in Friedrich Merz’ geistiges Tupperdosen-Regal passt. Los geht’s. „Aus eigener Kraft heraus bestehen und daraus etwas Gutes machen kann.“ (14. Mai 2025, Regierungserklärung) Ach, das klingt doch nach einem Werbeslogan für einen proteinreichen Magerquark, nicht nach der nüchternen Analyse eines Landes am Rande des haushaltspolitischen Nervenzusammenbruchs. "Aus eigener Kraft heraus bestehen" – klingt heldenhaft, fast schon mythisch. Man sieht förmlich, wie Deutschland seine Gürtel enger schnallt, den Bausparvertrag küsst und im Akkord Eigenver...