Ich habe das Buch erstmals 2017 gelesen und kürzlich erneut, aus einer anderen Perspektive: "Hillbilly Elegie" wird oft als Erklärung der sozialen Misere der US-Arbeiterklasse gefeiert, doch das Buch hat gravierende Schwächen.
Vance reduziert systemische Probleme auf individuelles Versagen und blendet strukturelle Ursachen wie Deindustrialisierung, fehlende soziale Sicherungssysteme und Bildungsbarrieren aus. Seine Darstellung folgt einem neoliberal-konservativen Narrativ, das Eigenverantwortung glorifiziert und gesellschaftliche Missstände ignoriert. Die vermeintliche Analyse bleibt oberflächlich, verallgemeinert persönliche Erfahrungen und ist kaum wissenschaftlich fundiert.
Letztlich dient das Buch eher der Reproduktion neoliberaler Ideologie als einer fundierten Diagnose. Wer echte soziale Analysen sucht, findet fundiertere Werke bei Hochschild oder Isenberg. Fazit: Nicht empfehlenswert!
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