Ich werde in unregelmäßigen Abständen weitere Aspekte zum v.g. Thema aufarbeiten. Heute beginne ich mit einer Veröffentlichung von Prof. Dr. Günter Christian Rieck (* 2. Juni 1963 in Aachen). Er ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der Fachhochschule Frankfurt University of Applied Sciences und dort Studiengangsleiter für International Finance.
Prof. Dr. Christian Rieck hat die potenziellen Auswirkungen der Einführung eines digitalen Euros, insbesondere im Hinblick auf programmierbares Geld und die damit verbundenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, analysiert.
Prof. Rieck hat das von der Europäischen Zentralbank (EZB) als digitale Ergänzung zum physischen Bargeld geplante Vorhaben ausgewertet. Er betont, dass der digitale Euro nicht nur eine technische Innovation darstellt, sondern tiefgreifende Auswirkungen auf die Geldpolitik, die Privatsphäre und die individuelle Freiheit haben könnte.
Als zentrales Thema sieht er die Idee des programmierbaren Geldes. Prof. Rieck erklärt, dass programmierbares Geld es ermöglichen würde, bestimmte Bedingungen an die Verwendung von Geld zu knüpfen. Beispielsweise könnten Ausgaben zeitlich begrenzt oder auf bestimmte Waren und Dienstleistungen beschränkt werden.
Als Beispiel nennt er: Eine Regierung könnte entscheiden, dass bestimmte finanzielle Hilfen nur für den Kauf von Lebensmitteln verwendet werden dürfen und innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgegeben werden müssen.
Während solche Maßnahmen positive Effekte haben könnten, wie die gezielte Förderung bestimmter Wirtschaftszweige oder die Verhinderung von Missbrauch, warnt Prof. Rieck vor den Risiken:
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Einschränkung der individuellen Freiheit: Wenn der Staat kontrollieren kann, wofür Geld ausgegeben wird, könnte dies zu einer erheblichen Einschränkung der persönlichen Autonomie führen.
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Überwachung und Datenschutz: Die Möglichkeit, jede Transaktion zu verfolgen, stellt eine Bedrohung für die Privatsphäre dar.
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Soziale Kontrolle: Programmierte Einschränkungen könnten als Mittel zur sozialen Steuerung missbraucht werden.
Prof. Rieck zieht auch einen historischen Vergleich zum sogenannten "Fürstengeld", bei dem Herrscher in der Vergangenheit durch die Kontrolle über das Geldwesen Macht ausübten. Er warnt davor, dass der digitale Euro in Kombination mit programmierbaren Funktionen zu einer modernen Form des Fürstengeldes werden könnte, bei dem der Staat erhebliche Kontrolle über das wirtschaftliche Verhalten der Bürger erhält.
Resümierend appelliert er, sich kritisch mit dem Konzept des digitalen Euros auseinanderzusetzen. Er betont die Notwendigkeit einer öffentlichen Debatte über die Gestaltung und die Grenzen eines solchen Systems, um sicherzustellen, dass technologische Innovationen nicht auf Kosten von Freiheit und Privatsphäre gehen.
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Quellen:
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Prof. Dr. Christian Rieck: https://www.youtube.com/watch?v=MMd3-2-RqHs
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Europäische Zentralbank: https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/html/index.de.html
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